Jahrgang 11 besucht die Theateraufführung „Nathan der Weise“

Am Mittwoch, den 18.12.24, besuchten wir, der Jahrgang 11, abends die Aufführung „Nathan der Weise“ im Theater an der Wilhelmshöhe in Lingen. Zuvor hatten wir uns bereits im Rahmen unseres Deutschunterrichts mit der gleichnamigen Lektüre des bekannten Dichters der Aufklärung, Gotthold Ephraim Lessing, auseinandergesetzt.

Lessing, der sich seinerzeit besonders mit dem Toleranzgedanken befasste, thematisiert in dem Drama „Nathan der Weise“ die tiefgreifende Thematik der Gleichstellung von Religionen, die uns auch heute noch beschäftigt.
Nathan, ein wohlhabender jüdischer Geschäftsmann, der zur Zeit des Waffenstillstands im Dritten Kreuzzug in Jerusalem lebte und auch als „der Weise“ bekannt ist, verkörpert die Vernunft und Toleranz, die Lessing in seinem Werk behandelt. Er erlebt in seinem eigenen Umfeld den Konflikt der drei monotheistischen Weltreligionen — Judentum, Christentum und Islam — als seine Tochter Recha sich in einen christlichen Tempelherrn verliebt, der ihr Leben rettete. Ebendieser Tempelherr wurde kurz zuvor aus vorerst unklaren Gründen vom Sultan begnadigt. Dieser wiederum baut Kontakt zu Nathan auf, mit der Intention, finanzielle Unterstützung von ihm zu erhalten. Als es jedoch zu einem Treffen zwischen Nathan und dem Sultan kommt, stellt der Sultan plötzlich eine ganz andere Frage, über die sogar Nathan erst grübeln muss. Der Sultan möchte wissen, welche der drei monotheistischen Weltreligionen die einzig Wahre sei. Nathan antwortet mit einem Märchen, der Ringparabel. Wie bedeutend die Moral dieses Märchens für ihn und vor allem für seine Tochter und ihren geliebten Tempelherrn noch sein würde, war Nathan zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.
Die Theateraufführung des Dramas mit Peter Kremer als Nathan setzte das Drama auch für uns noch einmal ganz neu in Szene. Natürlich hatten wir alle bereits unsere eigenen Vorstellungen der Charaktere und ihrer Geschichte in unseren Köpfen, doch die Aufführung schien diese Vorstellungen schließlich noch zu vereinen, sodass uns das Drama und besonders dessen Kernbotschaft in Erinnerung bleiben. Alle Religionen haben den gleichen Wert.

(Bericht von Eva Siemer, 11a)

 

Bildrechte: a.gon Theater München

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