Die Schüler ins Zentrum des Klassenraums stellen

»Student-centered classroom«, unter diesem Titel bot die renommierte Fortbildungsgruppe Europass Academy ein Lehrertraining in den vergangenen Sommerferien an; das Versprechen lautete, mit modernen Methoden und interaktiven Aktivitäten Schülerinnen und Schüler von heute dazu zu bringen, sich stärker in die Gestaltung ihres eigenen Unterrichts einzubringen. Dieses Versprechen passt perfekt zum Anspruch des Kreisgymnasiums St. Ursula, den Bildungsweg gemeinsam mit der Schülerschaft zu gehen. In der Hoffnung auf inspirierenden Input machten sich also Herr Schrant und Herr Ostermann in der ersten Sommerferienwoche auf ins kroatische Split, um dort gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus u.a Norwegen und Polen, Estland und Portugal Neues über Schüleraktivierung zu erfahren.

Tatsächlich zeigte sich vor allem im kollegialen Austausch, dass Unterricht in Deutschland durchaus stärker als anderswo auf die Interessen und Bedürfnisse der dort lernenden Schülerinnen und Schüler einzugehen versucht. Der Ansatz, kollaborativ zu lernen oder multimedial Dinge abzuprüfen – wie das am Kreisgymnasium St. Ursula beispielsweise mittels Quizlet, Kahoot, Kits.tools, Answergarden oder Oncoo völlig normal ist – war für die Lehrkräfte anderer Länder schon überraschend und innovativ genug. Überraschend für die deutschen Kollegen war hier vor allem, um wieviel besser und moderner unser Unterricht ist – gerade im Vergleich zur medialen und bisweilen auch zwischenmenschlichen Stimmung.

Nichtsdestotrotz gab es im Dickicht der Möglichkeiten auch für Herrn Schrant und Herrn Ostermann Neues zu entdecken. »Blooket möchte ich beispielsweise unbedingt malim Unterricht einsetzen; sowohl bei Schulungen zu historischen Fachtermini als auch bei Vokabelwiederholungen scheint mir das ein Mittel zu sein, welches Spaß am Lernen mit einer klaren Zielsetzung wunderbar kombiniert«, so Philipp Ostermann. »Aber auch der allgemeine Austausch über die Lehr- und Lernmethoden, welche in anderen europäischen Ländern aktuell en vogue sind, ist unbezahlbar«, ergänzt Christian Schrant. In diesem Sinne empfehlen beide Kollegen einmütig allen Kolleginnen und Kollegen, sich an solchen Fortbildungsveranstaltungen der EU zu beteiligen.

Nicht zuletzt finden diese Fortbildungen auch in interessanten Städten unseres Kontinents statt. So ist beispielsweise die zweitgrößte Stadt Kroatiens, Split, auf dem Boden des Diokletianspalasts entstanden, den der ehemals römische Kaiser an der dortigen Adriaküste als Alterswohnsitz errichten ließ. Auch die unmittelbare Umgebung, beispielsweise die aus der Fernsehserie »Game of Thrones« bekannte Festung Klis oberhalb der Altstadt laden zu spannenden Exkursionen ein. Durch die Terminierung in den niedersächsischen Sommerferien ergab sich außerdem für beide Kollegen die Chance, auf dem Rückweg noch einen kurzen Stopp beim IX. Beogradska Gimnazija, unserer serbischen Partnerschule einzulegen.