Am 07.03.2020 hieß es für sieben Schülerinnen, einen Schüler und drei Lehrkräfte „auf in den hohen Norden“! Im Rahmen des Erasmus-Projektes „Responsible Food“ machte sich die emsländische Delegation auf, ihre Partner in Ristiina im Osten Finnlands zu besuchen, um gemeinsam an einem ersten Projekt zu arbeiten. Elementarer Bestandteil des Projektes ist die Lösung einer Problemstellung, die durch einen externen Auftraggeber geschildert wird. Unsere finnischen Partner konnten dafür den Caterer der Spanplattenfabrik „UPM Kymmene“ im Nachbarort Pellosniemi gewinnen. Obwohl die Kantine eine Auswahl an ausgewogenen und variantenreichen Mahlzeiten anbietet, nutzen viele Arbeiter diese lediglich als Aufenthaltsraum. Das ist für die Arbeiter nicht gesund – und für „UPM Kymmene“ problematisch, weil unregelmäßige Nahrungszufuhr zu Qualitätseinbußen führen kann.
Um das vorliegende Problem zu lösen, wurden zahlreiche Arbeitsphasen in der finnischen Schule und Exkursionen durchgeführt. Dazu zählten neben dem Besuch der Spanplattenfabrik, die normalerweise nicht für Schülergruppen zugänglich ist, auch der Besuch eines Bio-Bauernhofes und einer ortsansässigen Mosterei. Während dieser Besuche führten die deutschen und finnischen Schülerinnen und Schüler gemeinsam Interviews mit den Verantwortlichen vor Ort. „Die entsprechenden Fragebögen haben wir Jugendlichen im Vorfeld selbstständig konzipiert“, erklärte die Neuntklässlerin Isa Fresenborg stolz.
Während des Aufenthaltes dokumentierten die Projektteilnehmenden ihre Ideen und Ergebnisse mit Hilfe einer Präsentation und dem europäischen Portal „eTwinning“. Die großartige Ausstattung finnischer Schulen mit Laptops und schnellem WLAN war dabei ebenso hilfreich wie gerade für die deutschen Schüler begeisternd. Am letzten Projekttag präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Lösungsvorschläge der Auftraggeberin Maria Muinonen und einem interessierten Publikum: Die Ideen der Schüler beinhalteten dabei sowohl flexiblere modulare Ansätze bei den Menüs als auch finanzielle Anreize, um regelmäßig in der Kantine in Pellosniemi zu essen. Die Auftraggeberin zeigte sich von den durchdachten und realistischen Ideen der deutsch-finnischen Schülergruppe äußerst angetan und wird nun daran arbeiten, möglichst viel davon umzusetzen.
„Das macht ja die Faszination dieser Herangehensweise an internationale Projekte aus“, betont Christian Schrant als Projektverantwortlicher. „Alle Schülerinnen und Schüler sehen am Ende, dass ihre Ideen umgesetzt werden und so für eine echte Veränderung sorgen. Das motiviert natürlich.“ Hinzu kam bei dieser Kooperation zwischen Ristiina und Haselünne eine herausragende Gruppendynamik zum Tragen; so verbrachte die internationale Gruppe auch den Großteil ihrer Freizeit zusammen.
„Alles in einem blicken wir auf eine sehr erfahrungsreiche und produktive Woche im schönen Finnland zurück, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird“, betonten Pruisken, Schrant und Ostermann. „Wir bedanken uns herzlich für die uns entgegengebrachte Gastfreundschaft und Herzlichkeit“. Kiitos, Suomi!