LIZ und LAB am Kreisgymnasium St. Ursula erfolgreich gestartet
Nach mehr als zwei Jahren war es am Freitag, den 15.11.2019, endlich soweit: die Bibliothek (LIZ) und der Computerexperimentierraum (LAB/Laboratorium) des Kreisgymnasiums St. Ursula wurden in einem offiziellen Festakt feierlich eröffnet. Die neuen, modernisierten Räumlichkeiten konnten bei dieser Gelegenheit von den über 60 Gästen gleich genutzt und bestaunt werden. Besonders herzlich begrüßte Schulleiter Norbert Schlee-Schüler den Schulträger, vertreten durch den 1. Kreisrat Martin Gerenkamp, den Bürgermeister Haselünnes, Werner Schräer, Margret Berentzen als Initiatorin der Aktion „Haselünne liest und singt“ sowie Alfons Veer CO der Krone Holding. Dieser Kooperationspartner des KGH hatte insbesondere die neue Lackierung und den Umbau, der aus den 70er Jahren stammenden Archivregale ermöglicht.
Der Schulleiter ließ es sich nicht nehmen, die Begrüßung der Gäste mit bekannten Zitaten aus den Assoziationsfeldern „Buch“ und „Lesen“ zu garnieren.
Zahlreiche Kooperationspartner, Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft, ohne deren ideelle und finanzielle Unterstützung eine so moderne Bibliothek nicht hätte gestaltet werden können, hatten den Weg ins KGH gefunden. Mit zwei neuen Räumen erweitert das Gymnasium so die Aufenthaltsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler. „LIZ“ steht für Lese-, Arbeits- und Informationszentrum, ein Raum, den die Schule mit den wichtigen Entwicklungsschwerpunkten Aufenthaltsqualität, Leseförderung, Recherche und Handapparate gestaltet hat. So können die Schülerinnen und Schüler nun in wohnlicher Atmosphäre auf dem Sofa und in der Leseecke sitzen und entspannt lesen, oder aber über das Bibliotheksrecherchesystem OPAC in den jeweils angeschlossenen Bibliotheksbeständen suchen. Zur Leseförderung wurden zahlreiche Jugendbücher neu angeschafft, und mit einem umfangreichen Aktivierungsplan und einzelnen Projekten werden alle Schülerinnen und Schüler des KGH in den nächsten Wochen mit den Räumen vertraut gemacht.
Aber nicht alles ist neu im LIZ. Die Regale wurden durch fleißige Helfer wie die Rentnerwerkstatt der Firma Graepel (Löningen) ehrenamtlich umgebaut und sodann durch die Firmen Brüggen/Krone neu lackiert. Auch die Autolackiererei Konowski und zahlreiche Schüler des KGH hatten hier einen entscheidenden Beitrag geleistet. So war es Herrn Schlee-Schüler eine Freude, allen Helfern zu danken. Nachhaltigkeit und Innovation sowie modernes Design konnten so zu einer wohnlichen, gut ausgestatteten Bibliothek vereint werden.
Ein besonderes Highlight der LIZ-Eröffnung war die Lesung und Erläuterung aus dem ältesten Buch des KGH, einer Epitome (knappe Zusammenfassung) der „Annales Ecclesiastici“ des Caesar Baronius aus dem Jahre 1614, das noch aus der ehemaligen Klosterbibliothek stammt. Oberstufenkoordinator Michael Berndt präsentierte zwei Passagen auf Latein, erläuterte den Kontext und die lateinischen, handgeschriebenen Kommentare eines Nutzers. Die nachfolgende Übersetzung und Kommentierung wird vielen Gästen aufgrund des Inhaltes und gelungenen Vortrages in Erinnerung bleiben, ging es doch um die Missionierung der Friesen im Jahr 719: Der zur Taufe bereite friesische König Radbod hat sich laut dieser Quelle in letzter Minute entschieden, sich nicht taufen zu lassen, da er lieber mit seinen Vorgängern in der Hölle sein wollte, als mit wenigen Armen bei Gott zu sein.
Die musikalische Untermalung der Veranstaltung übernahmen die Schülerinnen und Schüler Paul Pohlmann und Marlon Feldhaus, Emely Vorholt sowie Elena Winkler und Mara Wilken. Schülerinnen und Schüler der Theater-AG inszenierten eine szenische Lesung, dargeboten durch Jule Sandmann und Ina Lübken, sowie das Theaterstück „Die drei Musketierinnen“, gespielt von Lena Fürstenberg, Amelie Benk, Luisa Hus, Annemarie Mört, Elisa Wegener und Lennart Wöste, das sich mit der Frage beschäftigte, warum es auch heutzutage noch schwierig ist, Steuern zu erheben, und welche Qualifikation Regierende haben sollten.
Einen besonderen Dank richtete Norbert Schlee-Schüler an die Arbeitsgruppe „Bibo“, die sich in den letzten Jahren unter der Federführung von Viktoria Enz und Heiner Keller um die Neugestaltung und Konzeption des LIZ gekümmert hatte.
Auf der anderen Seite des Flures entstand ein weiterer Raum zur explorativen Nutzung von Computeranwendungen. Im Makerspace namens LAB (Laboratorium) soll eine produktorientierte Computeranwendung etabliert werden. Hier können Schülerinnen und Schüler mit Hilfe eines Green Screen Videos erstellen, Audiodateien bearbeiten und die vielen weiteren Funktionen der Adobe Creative Cloud kennenlernen. Mit den für diese Zwecke durch den Förderverein und weitere Sponsoren angeschafften 27-Zoll iMac-Computern ist dabei ein besonders komfortables Arbeiten möglich. Durch die weiteren Kooperationspartner – ein entsprechender Bericht wird folgen – soll hier auch ein 3-D-Druck ermöglicht werden.