Am ersten Sonntag der Herbstferien erreichten 30 Schüler des Kreisgymnasiums St. Ursula müde aber glücklich wieder die heimatlichen Gefilde Haselünnes. 10 Tage lang hatten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9 bis 11 zusammen mit ihren begleitenden Lehrerinnen Viktoria Enz und Julia Richter die französische Gastfreundschaft der Familien von Haselünnes Partnerstadt Saint-Flour und dem dortigen Gymnasium, dem Lycée de Haute Auvergne à Saint-Flour, genossen und die Stadt sowie das Umland in einem vielfältigen Programm kennengelernt.
Neben einem Stadtrundgang und dem offiziellen Empfang im Rathaus zeigte sich ihnen die Natur im Umland der Stadt bei bestem Wetter von ihrer schönsten Seite. So stand beispielsweise die Besichtigung der Tropfsteinhöhle Aven Armand auf dem Programm, die 1870 von Louis Armand entdeckt worden war und besonders dadurch beeindruckte, dass der Hauptsaal mit einer Länge von 110 Metern, einer Breite von 60 Metern und einer Höhe von 50 Metern eine solche Größe hergibt, dass die Notre-Dame darin Platz finden würde. Außerdem befinden sich in der Höhle 400 Stalagmiten, die zum Teil 30 m hoch sind und somit zu den größten der Welt zählen. „Ein solches Naturschauspiel hatte ich hier gar nicht erwartet“, schildert Oliver Schütte begeistert. Dieses Erstaunen der Schüler setzte sich fort bei der Besichtigung der Brücke von Millau, einem Viadukt, das mit 2460 Metern die längste Schrägseilbrücke der Welt und mit 343 Metern Höhe das höchste Bauwerk Frankreichs darstellt. Auch der Aufstieg auf den Puy de Dôme, einen Vulkan im Zentralmassiv, auf dem der französische Mathematiker und Philosoph Blaise Pascal bereits im 17. Jahrhundert die Schwere der Luft nachweisen konnte, sowie die Besichtigung von heißen Quellen und das Erklimmen der Ruine der mittelalterlichen Festung „Château d’Alleuze” beeindruckten die emsländischen Gäste sehr. „Es hat riesig Spaß gemacht, Frankreich in so lockerer Atmosphäre zusammen mit unseren Austauschschülern zu entdecken. Dabei verliefen sogar die Gespräche in Französisch viel leichter als im Unterricht“, berichten Anna Strehlow und Linn Eckholt schmunzelnd.
Am gemeinsamen Abschlussabend wurde es dann mit Spezialitäten aus Deutschland wie Schinken, Weggen und deutschem Bier nochmal sehr gemütlich und die Vorfreude auf das Wiedersehen überwog schließlich beim Abschied, weil schon im nächsten Frühjahr die neuen französischen Freunde in Haselünne begrüßt werden können.