Exkursion nach Greifswald: 250 Jahre Caspar David Friedrich

In der vergangenen Woche begaben sich die Schülerinnen und Schüler der Deutsch-Leistungskurse des Jahrgangs 12 sowie die Kunstprüflinge der Jahrgangsstufen 12 und 13 unserer Schule auf eine besondere Reise in den Nordosten Deutschlands. Anlass war das 250. Jubiläum des berühmten Romantikmalers Caspar David Friedrich, dessen Wirken und Werk vor allem mit der Region rund um Greifswald und Stralsund verbunden ist.

Die Exkursion begann mit der Anreise nach Stralsund, wo wir in einer gemütlichen Unterkunft in der historischen Altstadt übernachteten. Schon am ersten Tag tauchten wir tief in die Geschichte der Region ein. Eine Stadtführung durch Stralsund bot beeindruckende Einblicke in die Architektur und Kultur der Hansezeit. Die Tour führte uns vorbei an Wahrzeichen wie dem Alten Markt und der St.-Nikolai-Kirche. Die vielen historischen Bauten, Gassen und die malerische Lage am Wasser gaben uns bereits einen Vorgeschmack auf die romantischen Landschaften, die auch Caspar David Friedrich vor vielen Jahren inspirierten.

Der zweite Tag führte uns in Friedrichs Geburtsstadt Greifswald, wo eine speziell zum Jubiläum eingerichtete Führung durch die Stadt stattfand. Dabei wurden wichtige Stationen aus Caspar David Friedrichs Leben und Werk beleuchtet. Besonders eindrucksvoll war der Besuch an der Stelle, an der das Geburtshaus des Künstlers stand. Wir konnten so nicht nur mehr über die Biografie des Malers erfahren, sondern auch nachvollziehen, wie die Landschaft der Region seinen einzigartigen romantischen Stil prägte.

Ein weiteres Highlight des Tages war der Besuch der Sonderausstellung zu Caspar David Friedrich im Pommerschen Landesmuseum. Diese bot einen umfassenden Überblick über seine Werke und seine künstlerische Entwicklung. Besonders die großen, naturverbundenen Gemälde, wie das berühmte Bild „Kreidefelsen auf Rügen“, beeindruckten uns. Die Ausstellung ermöglichte es, den Einfluss von Natur und Landschaft auf Friedrichs Werke hautnah nachzuvollziehen.

Doch bevor am dritten Tag endgültig die Heimreise angetreten wurde, machten wir noch einen Zwischenstopp in Lübeck. In der Hansestadt mit ihrem mittelalterlichen Charme hatten wir zwei Stunden Zeit, um einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen, wie das berühmte Holstentor oder die Altstadt, die zum UNESCO-Welterbe gehört.

Die Exkursion nach Greifswald und Stralsund war für uns ein unvergessliches Erlebnis. Nicht nur bot sie eine intensive Auseinandersetzung mit der Epoche der Romantik, sondern sie förderte auch das Verständnis für die tiefe Verbindung zwischen Kunst und Landschaft. Für die Kunstprüflinge war der direkte Kontakt zu den Werken Caspar David Friedrichs eine wertvolle Inspiration, während die Deutsch-LK-Schüler den romantischen Einfluss auf die deutsche Literatur und Kultur hautnah erleben konnten.

Die Reise nach Stralsund und Greifswald stellte nicht nur eine spannende Ergänzung des Unterrichts dar, sondern wird sicherlich bei vielen von uns Eindrücke hinterlassen – ganz im Sinne der romantischen Idee, dass die Natur weit mehr ist als nur eine Kulisse, sondern ein Spiegel der Seele.

von Merle Böker und Emily Konow, Jahrgang 12